Leserbriefe zur Aufhebung des Bauverbots von neuen Kernkraftwerken

Leserbrief: Albert Rösti möchte das AKW vom September 2024

Albert Rösti möchte das AKW-Neubauverbot unter dem fälschlich angewendeten Begriff „Technologieoffenheit» kippen. Ein konkretes Projekt gäbe es nicht, die Diskussion über die Finanzierung neuer AKW sei verfrüht.

2016 wurde die Atomausstiegsinitiative «Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie» mit 54,2 % Stimmen abgelehnt. Diese wollte die Laufzeit der AKW begrenzen. Sie wurde entsprechend schwer bekämpft.

Zur Ablehnung beigetragen hatte die in Aussicht gestellte Initiative «Energiestrategie 2050», die2017 zur Abstimmung kam u. angenommen wurde. Sie versprach den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie u. die Förderung der erneuerbaren Energien.

«Bundesratsstrategie-Initiative» wäre der zutreffendere Name gewesen. Nachweislich bekannt ist,dass tausende Solarprojekte politisch blockiert wurden, mit denen man die zwei ältesten AKWs der Welt, Beznau I u. II ersetzen hätte können.

Stattdessen erleben wir eine schrittweise Verlängerung der Laufzeiten. Für das AKW Beznau wurde ursprünglich eine Laufzeit von etwa 30-40 Jahre konzipiert. Heute sind wir im 55. Jahr.

Gemäss ENSI-Bericht ist der Prozess der Versprödung des Druckbehälters recht weit fortgeschritten! Die SES reklamiert weitere  schwerwiegende Mängel. Doch sie dürfen weiterlaufen solange sie «sicher» sind. Sicher ist nur das Risiko.

Albert Rösti’s «Technologieoffenheit» ist ein Anhaften an einer zerstörerischen Technologie, für deren Erzeugnisse, den Atommüll, noch immer keine Lösung gefunden wurde.

Verlieren wir keine Zeit mit verhängnisvollen Diskussionen und ersetzen Beznau I und II so rasch wie möglich mit Erneuerbarer Energie.

 

Leserbrief „Atomkraft nein danke!“ vom August 2024

Es ist kaum zu glauben, dass es ernsthafte Überlegungen gibt, den demokratischen Entscheid, aus der Atomkraft auszusteigen, umzustossen und die Atomkraft unter die Erneuerbaren einzureihen.

Ich frage mich, ob neuerdings das russische Uran nachwächst und der radioaktive Abfall durch ein Wunder zu Erde wird? Auch ist mir neu, dass die Bauzeit von 30 Jahren so verkürzt wäre, dass ein AKW aus der Mangellage helfen könnte.

Fakt ist: Es braucht 1 Million Jahre, bis der Abfall nur noch so stark strahlt, wie die natürliche Erdstrahlung.  Rechne: das sind 30’000 Generationen, die sich mit der atomaren Verstrahlung abzugeben haben. Auch in einem Tiefenlager strahlt er tödlich. Die Baukosten für neue AKWs und für die Entsorgung laufen aus dem Ruder. Niemand will in neue AKW investieren. Und altbekannt ist, dass die friedliche Nutzung der Atomkraft mit der Atomwaffe zusammenhängt.

Mit der neuen Energiestrategie wird unser Energiehunger sichtbar. Wir sehen die Photovoltaik auf den Dächern, dieWindräder, die Stauseen und die Menschen, die ihre Muskelkraft einsetzen. Der Strom wird nicht mehr unsichtbar irgendwo erzeugt, was uns glauben lässt, dass es ihn einfach so gibt.

Wir haben es in der Hand, gemeinsam das Problem der Klimaveränderung / des Energieverbrauchs anzupacken. Gegeneinander zu kämpfen, demokratische Entscheide umzustossen, mit der Asche von gestern in die Zukunft gehen zu wollen, frisst Kraft und Ressourcen, die es für die sinnvolle Veränderung braucht. Ich begreife, weshalb es so vielen jungen Menschen schlecht geht. Sie und wir alle würden das Feuer brauchen, dass wir die Veränderung schaffen, jetzt.

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